zurück zum SCI

zurück zu den Zeitungsausschnitten

Am Gartenzaun erfunden
Kerbeschießen zählt zu Hauptattraktionen / Peter Seibert gewinnt
 

Peter Seibert ist neuer Schützenkönig. Er erreichte die in allen drei Kategorien höchste Wertungszahl von 48 von insgesamt 50 möglichen Ringen. Hiermit "erbte" er als achter Ibersheimer Schützenkönig Würde und Bürde von seinem Vorgänger, dem damals gerade mal 13 Jahre alten Computerfreak Tobias Seibel. Das Ibersheimer Kerbeschießen gehört mittlerweile zu den beliebtesten Attraktionen der Kerb und ist aus einem Gespräch über den Gartenzaun hinweg entstanden. So erinnert sich Manfried Mahler noch genau daran, wie er und Lothar Kienel den Verlust des beliebten Schießstandes auf dem Kerweplatz bedauerten. Und Kienel, als Schatzmeister des die Kerbe organisierenden SCI immer die Finanzen im Kopf, hatte die Idee: "Dann machen wir das eben selbst." Und da Manfried Mahler seit Mitte der neunziger Jahre Mitglied im Sportschützenverein Gimbsheim war, zog er zusammen mit seinem Vereinsfreund Wolfgang Muth das "Ibersheimer Kerbeschießen" auf, das mittlerweile zu einem der beliebtesten und nachgefragtesten Programmpunkte geworden ist. Das war gar nicht so einfach, wie sich Wolfgang Muth erinnert: "In Deutschland gibt es für alles und jeden strenge Auflagen." So auch bei der Einrichtung des Tischtennisraumes im Keller. Da mussten für den Umgang mit Luftdruckwaffen alle Metalle abgedeckt, Fenster und Heizung zugestellt werden, um Querschläger zu vermeiden. Betrunkene und Kinder unter zwölf Jahren sind auch ausgeschlossen. Eine nicht unerhebliche Investition machte der SCI mit dem Kauf der zehn Meter langen Zuganlage und zwei Luftdruckgewehren. Auch dieses Jahr war der Schießstand eine Attraktion. Gleich am Eröffnungsabend gaben sich die Besucher die Klinke zum Kellerraum buchstäblich in die Hand, auch an den Folgeabenden änderte sich nichts an diesem Andrang. Am letzten Abend kam es allerdings zu einer Verzögerung, bretterte doch Schießfreund Fritz Sauer anstatt in die Schießscheibe erst einmal auf die Drähte der Zuganlage, was einen Einsatz der beiden Fach- und Aufsichtsleute Wolfgang Muth und Manfried Mahler mit Beißzange und Schraubenzieher nötig machte. "Unser bisher schwerster Unfall", lachte Lotti Muth an der vollen Kasse. Und dabei war die Spannung mit Händen zu greifen, wollten doch noch viele ihre letzte Chance bis zum Abschluss des achten Kerbeschießens wahrnehmen. Mit Ausnahme von Ortsvorsteherin Karin Sobottka, die nur für ein Pressefoto über Kimme und Korn anlegte, "zum ersten Mal in meinem Leben", wie sie gestand. Doch dann war es soweit, der letzte Schuss abgegeben, die Karte mit dem besten Ergebnis eingereicht, die Jury zog sich zur Durchsicht aller Ergebnisse zurück.

oben