Die Maibowle für die rund 40-köpfige Delegation stand zur
Begrüßung
schon bereit, musste jedoch noch warten, bis die vielen Wiedersehens-Küsschen ausgetauscht waren. Traude Ellenberger
begrüßte die Gäste, vor allem auch den neuen Bürgermeister Pierre
Gautier mit seiner Gattin Marie-Odile, der in diesem Jahr sein Amt
angetreten hat und zum ersten Mal Gast in Ibersheim war. Auch
Alt-Bürgermeister Alain Goissard mit seiner Frau Anni wurden
herzlich begrüßt. Sie freuten sich besonders darüber, dass wieder
viele junge Leute und auch neue Gesichter unter den Gästen waren.
Den Abend verbrachten die Franzosen bei den ihnen bereits lange
bekannten Familien, für die Neulinge wurden ebenfalls gleich neue
Gastfamilien gefunden, so dass der Freundeskreis immer größer wird.
Ein abwechslungsreiches Wochenende hatten sich die Ibersheimer
für ihre Gäste ausgedacht. Am Freitag ging es zunächst nach
Flörsheim-Dalsheim. Nach einem Gläschen Prosecco stand eine
Ortsführung auf dem Programm. Dann ging es nach Mölsheim zum
Mittagessen in der "Alten Brennerei" mit Besuch des Gartenhäuschens,
wo bereits Napoleon eingekehrt war. Anschließend unternahm man einen
Stadtrundgang in Alzey, während sich die Kleinsten in einem
Spielparadies vergnügten. Abends traf man sich dann wieder in den
Gastfamilien.
Für Samstag hatten sich die Ibersheimer etwas Besonderes
ausgedacht. Nachdem die französischen Hausfrauen jahrelang den guten
Kuchen der Ibersheimerinnen lobten, durften sie einer Backvorführung
in der Eicher Schulküche beiwohnen. Anschließend erhielten sie die
Originalrezepte - ins Französische übersetzt - einschließlich der
Zutaten als Gastgeschenk. Währenddessen vergnügten sich die Männer
beim Kegeln. Nachmittags wurden die Kuchen gemeinsam verzehrt.
Danach folgte das traditionelle Fußballspiel, das
5:4 für Deutschland-Ibersheim endete.
Beim großen Festabend war die Gemeindehalle komplett ausgebucht.
Trotz einiger Sprachschwierigkeiten verstand man sich sehr gut, es
wurde viel erzählt, gestikuliert und gelacht. Für den letzten Abend
hatten sich die französischen Freunde wieder etwas Besonderes
ausgedacht. Die Kleinsten begannen in phantasievollen Kostümen und
einer Federnase den Ententanz. Nach viel Applaus und einer Zugabe
folgten die Erwachsenen mit geradezu professionell einstudierten Country-Tänzen. Die jungen Frauen traten als Sekretärinnen auf und
bewiesen bei der Musik von Jerry Lewis ihre Schnelligkeit auf einer
imaginären Schreibmaschine, die jedoch nur in Gedanken existierte.
Am nächsten Morgen fiel der Abschied schwer, doch dann machten sich
die Franzosen auf die 850 Kilometer lange Heimreise - nicht ohne das
Versprechen, sich nächstes Jahr in Chemellier wieder zu treffen.