Von Nadine HerdFASTNACHT
Märchenhafte Sitzung des Ibersheimer Sportclubs
reißt Publikum von den Stühlen
"Unser Hall habbe mer in die Reih
gebracht, zum Motto: Iwerschem - einfach
märchenhaft“, begrüßte Sitzungspräsident
Wolfgang Schreiber das närrische Publikum in der
Gemeindehalle in Ibersheim. Die grandiose
Sitzung des Sportclubs bot einfach alles, was
die Herzen wahrer Fastnachter höher schlagen
lässt. Launige Büttenreden, flotte Tänze und
fetziger Gesang sorgten für beste Stimmung und
stark strapazierte Lachmuskeln.
Den Anfang machte „Fünferratspräsident“
Schreiber, der als „Rumpelstilzchen“ das
Protokoll verlas und damit das Jahr 2012 Revue
passieren ließ. „Unser Bäckerei is e Goldgrub
unverdrossen, hot in de Ferie drei Woche wege
Reichtum geschlosse“, mutmaßte Schreiber und
erlaubte sich, neben dem Ortsgeschehen auch
einen kritischen Blick auf das Baustellen-Chaos
in Worms, die große Politik und wichtige
Sportereignisse. Des Weiteren begeisterten in
der Bütt Werner Holl als „Gestiefelter Kater“
und Hans-Gerhard Baumgartner als
„Winterurlauber“.
Wellness mit Weizenbier
„De Urlaub im Summer, der is jetzt passé. Mir
ham beschlosse, wir fahr’n in de Schnee“,
erzählte der rüstige Sonntags-Skifahrer. „Die
erschte drei Kurve gingen wie geschmiert, doch
dann hat scheinbar die Lenkung blockiert“,
erklärte Baumgartner das unfreiwillige Ende des
Skivergnügens unter tosendem Gelächter im Saal.
Außerdem begeisterten im Zwiegespräch Ingrid
Schreiber und Silvia Holl als schlagfertiges
Ehepaar, und in der zweiten Halbzeit sorgte
„Frauenarzt“ Reinhold Kotheimer für ganz tiefe,
urkomische Einblicke in seinen Beruf. Dirk
Ehrhardt klärte vor allem die Närrinnen auf, was
Männer denn so unter „Wellness“ - nämlich 45
Minuten Sauna und anschließend drei Weizenbier -
verstehen.
Auch den Letzten im Saal beigeisterte die
sechsköpfige Märchen-Crew mit ihrem
Märchenspiel. Die Protagonisten erzählten mit
Hilfe von Schlager- und Hit-Schnipseln brüllend
komisch die „wahre Geschichte von Rotkäppchen“.
Schließlich hat kaum jemand vorher gewusst, dass
die Großmutter von Beruf Bankräuberin, das
Rotkäppchen Sprengstoff-Bote und der Wolf
unsterblich in die Großmutter verliebt war.
Die Ibersheimer Narren konnten ihr Publikum
aber auch gesanglich überzeugen: Hugo Hetzel vom
TV Gimbsheim gab den Schlagerkönig und Markus
Schmittel und Christian Hoff versorgten den Saal
mit lyrischem Altrhein-Pop.
Mit Dschungel-Buch-Feeling
Mit Musik aus der Konserve, aber mit viel
närrischem Humor präsentiert, brillierte
Wolfgang Schreiber als „Fischerin vom Bodensee“
und Daniel Knorp, Adrian Dutine und Günther
Machetanz machten als „Sexy Boys“ mit den
modischen Gesichtsausdrücken 2013 von sich
reden.
Doch nicht nur mit ihrem Mundwerk platzierten
sich die Ibersheimer ganz vorne auf der
Fastnachts-Hitliste. Auch die närrischen Tänze
der verschiedenen Gruppen, sorgten für beste
Stimmung in der Halle.
Die SCI-Damen begeisterten als grazile „Iwerschemer
Altrheinschwäne“ mit langem Hals und
geschwellter Brust, und das SCI-Ballett „Flame
Diamonds“ brachte den Saal als schwarze Feen zu
Techno-Klängen zum Kochen. Dies schafften
ebenfalls die rhythmussicheren Gäste-Balletts.
Der Heimatverein Abenheim hatte sein
„Cheerleader-Team“ geschickt und aus Hamm
begeisterte die Showtanzgruppe „Obsession“ mit
ihrem Tanz angelehnt an den Film „Die Tribute
von Panem“. Der närrisch-tänzerische Höhepunkt -
optimal direkt vorm großen Finale platziert -
war aber eindeutig der Auftritt des
SCI-Männerballetts. Diese zauberten als Affen,
Balu und Mogli verkleidet
„Dschungel-Buch-Feeling“ in die Ibersheimer
Halle und spätestens jetzt hielt es niemanden
mehr auf seinem Stuhl. Mit stehenden Ovationen
und ausgiebigem Applaus bedankte sich die
Narrenscharr für eine Fastnachtssitzung der
Extraklasse bei allen Aktiven vor und hinter der
Bühne.