Gar lustig sind die "Holzhackerbuam"

Narrhallamarsch trifft auf Volksmusik - eine echte Gaudi / SCI-Narren zaubern ungewöhnliche Mixtur aufs Parkett

Wenn der Narrhallamarsch auf bayerische Volksmusik trifft, ist echte Gaudi vorprogrammiert. Eine ungewöhnliche Mischung hat der Sportclub Ibersheim aufs närrische Parkett gezaubert und ein Motto gewählt, das da hieß: "Ibersheim Helau - Fastnacht in Weiß-Blau".

Schon beim Einzug des Elferrats, der in Ibersheim immer aus fünf Mitgliedern besteht, als "lustige Holzhackerbuam" geriet das Publikum in Hochstimmung. Und nachdem der Nachwuchs des SCI zu den Klängen einer poppigen Version von "Mendocino" (Leitung Andrea Schubert) eine akrobatische Tanzshow aufs Parkett gelegt hatte, gab es kein Halten mehr beim Publikum. 60 Aktive auf der Bühne ließen keine närrischen Wünsche offen.

Protokoller und Sitzungspräsident Wolfgang Schreiber erinnerte an so manches, was "Iberschem" im vergangenen Jahr bewegt hat. Von Flaschensammlungen im Garten, halbnackt in der Nacht Zigaretten rauchenden Gestalten und Barfußläufern war da die Rede. Der Ortsvorsteherin schlug er als erste Amtshandlung nach der Wiederwahl die Erweiterung der Sport- und Kulturhalle vor, geriet diese doch aus allen Fugen. Als Holzmichel trat SCI-Vorsitzender Werner Holl vor die Narren. Auch wenn die Pointen machmal unter der Gürtellinie landeten - dem Publikum, das johlend Zugaben forderte, gefiel es .

Oldies, versehen mit neuem Text, präsentierte das Duo Markus Schmittel und Patrick Oswald. Dass es den Eichern dabei musikalisch an den Kragen ging, schien den närrischen Ibersheimern zu gefallen. Es versteht sich ebenfalls von selbst, dass die örtliche Hymne ("Do in Iberschem am Rhein, da kehr ich immer wieder ein") da nicht fehlen darf.

Keine Mühe mit den Enkeln hatten die "Großväter" Yvonne und Nadja Bauer, welche die im Kinderwagen liegenden Kleinen schon jetzt auf das korrekte Halten eines Schoppenglases trainierten. Ganz großen Spaß hatten die Narren auch mit ihrem "Schulbub" Reinhold Kotheimer, der Heikles aus dem Schulalltag zu berichten wusste. Monika Haas ermöglichte durch ihre Erinnerungen an einen Wiesenbesuch ein Wiedersehen mit den "Schürzenjägern und Co." (Leitung: Manuela Holl).

Vorsicht, wenn zwei Nachbarinnen miteinander tratschen: Ingrid Schreiber und Sylvia Holl scheuten sich nicht, kräftig über die Männerwelt herzuziehen. Warum nur zehn Prozent der männlichen Wesen in den Himmel kommen? "Klar", sagen sie, "wenn alle Männer in den Himmel kämen, wäre der ja wieder die Hölle". Dirk Ehrhardt hingegen kennt nur eine Plage - die heißt "Tupper". Als Ehemann einer in Tupperwaren Vernarrten förderte er seine Erlebnisse zutage. Einfach klasse.

Nicht nur die "Büttenstars" wussten zu überzeugen, auch die Tanzdarbietungen waren großartig. Angefangen von den bereits erwähnten jungen SCI-Mädels, über das SCI-Ballett, das unter dem Namen "Flame Diamonds" zackige Rhythmen beherrschte (Leitung: Stefanie Brandt), bis zum bayerischen Technotanz, bei welchem die Geschlechter die Rollen tauschten und wofür Andrea Schubert verantwortlich zeichnet. Schubert hatte auch die Leitung der SCI-Damen inne, die in der ersten Halbzeit die Narrenherzen erobert hatten. Gleiches gilt für Simon Frädert, Andreas Riethmaier und Stefanie Sparfeld und ihrer Parodie auf das "Schäferlied". Große Klasse auch das Rheingoldballett Hamm "Obsession", das unter der Leitung von Christine Trummer die alten und lieb gewonnenen Fastnachtsgassenhauer choreografisch untermalte. Zum Abschluss der Veranstaltung ließen die "R(h)einspritzer" (geleitet von Christoph Sippel) den Stimmungspegel nach oben schnellen, ehe das große Finale die anschließende Fastnachtsparty einläutete.