Vom 09.01.2006 WZ online
IBERSHEIM
Auf die Frage, was denn der städtische Haushalt für den nördlichsten und kleinsten Wormser Stadtteil vorsieht, muss die Ibersheimer Ortsvorsteherin Karin Sobottka nicht lange blättern: In dem dicken Etat findet sich gerade mal eine einzige Position - der Ausbau der Kreisstraße 15 vom Anwesen Metzen bis zur Ortseinfahrt. Dafür sind 100000 Euro veranschlagt. Diese Summe reicht allerdings nicht aus, weshalb in diesem Jahr de facto gar nichts passieren wird. "Das ist frühestens 2007 zu erwarten", hat sich die 61-Jährige, die den Ortsvorsteherjob nun schon im achten Jahr macht, im Rathaus schlau gemacht. Sauer ist Karin Sobottka deshalb nicht. "Wir müssen akzeptieren, dass die Haushaltslage dies nicht hergibt. Wir sind schon froh, dass die Kreisstraße bei Rheindürkheim gemacht wird. Denn das ist sicher das schlechtere Stück, und dort fahren wir Ibersheimer ja auch", denkt die Ortsvorsteherin über die Grenzen ihres Vorortes hinaus und ist ansonsten ganz zufrieden, wie sie von der Stadt behandelt wird. "Man hilft uns schon, wo immer dies geht." Als Beispiel nennt sie die Sanierungsarbeiten im alten Trakt der Ortsverwaltung. "Nachdem wir drei Wasserrohrbrüche hatten, habe ich mit OB Kissel gesprochen. Er hat dann Geld für uns locker machen können", freut sich Karin Sobottka über die prompte Hilfe. Jetzt werden die alten Wasserleitungen ausgetauscht, wird die Toiletten- beziehungsweise Duschanlage erneuert. Diese Arbeiten laufen bereits und sollen im März fertig sein. Auch das "wirklich schöne" Baugebiet in der Weschnitzstraße entwickle sich prächtig. "Über die Hälfte der Bauplätze ist bereits verkauft, etliche Häuser sind schon gebaut", weiß die resolute Ortschefin zu berichten. Stolz ist sie darauf, dass der Vorplatz an der Ortsverwaltung mittlerweile ansprechend hergerichtet wurde. Brunnen, Pumpe und die Natursteinmauer an der Halle sorgen für ein herzeigbares Ambiente.
Ausblick 2006
Kleinere Dinge werden in Ibersheim oft selbst und unbürokratisch erledigt. Ein Beispiel dafür sind die beiden Container, die man mit Hilfe des Sportclubs aufgestellt habe. Auf der Positivseite verbucht hat Karin Sobottka die Bankspenden für Friedhof und Bolzplatz, froh ist sie darüber, dass die Deichsanierung erfolgreich abgeschlossen wurde - inklusive der Absperrungen am Bolzplatz und auf dem Deich in Richtung Rhein. Wie gesagt, sie ist zufrieden, ganz ohne Wünsche ist die Ortsvorsteherin allerdings nicht. Ganz oben auf ihrer Prioritätenliste steht der Bau der Radwegfortsetzung vom Anwesen Metzen bis nach Rheindürkheim. "Auf dem fertig gestellten Stück Bermenweg von Ibersheim bis Metzen fahren viele Radfahrer und Skater, sind etliche Fußgänger unterwegs. Die Straße ist sehr schmal und gefährlich, deshalb ist der Radweg dringend notwendig", fordert Karin Sobottka eine möglichst rasche Verwirklichung dieser geplanten Baumaßnahme. Ein zweites Herzensanliegen ist ihr die Beseitigung der Aufpflasterungen an den Ortseinfahrten. "Diese Hügel sind eine große Gefahrenquelle, weil sie ständig umfahren werden. Das gilt vor allem im Bereich der Einmündung der Bertha-Karrillon-Straße." In der Vergangenheit habe es dort schon Unfälle gegeben. Sie fordert deshalb, die versetzt installierten Aufpflasterungen durch geeignetere Maßnahmen zu ersetzen. Ihr Vorschlag: "Drei nacheinander angeordnete Querstreifen mit Aufpflasterungen, die man nicht umfahren kann und die durch das Geräusch und das veränderte Fahrgefühl ans Abbremsen erinnern." Was ihre Tätigkeit als Ortsvorsteherin anlangt, so hat sich Karin Sobottka keine besonderen Vorsätze für 2006 vorgenommen. Ihr Devise: "Ich mache meine Arbeit weiter wie bisher und bleibe für jeden ansprechbar." |